Spinnenstudie

Spinnen im Projekt SOLOBIOMA

Da Diversitätsstudien in komplexen Habitaten wie Regenwäldern einen großen Aufwand benötigen, muss man sich bei solchen Untersuchungen auf wenige ausgesuchte und repräsentative (faunistische) Taxa beschränken. Arthropoden sind eine geeignete Gruppe für solche Studien (Bihn 2007, New 1999, Churchill 1997), da sie in hochdiversen Gemeinschaften auftreten und als Prädatoren, Herbivoren und Zersetzer einen großen Einfluss auf Ökosystemprozesse ausüben. Wir haben für unseren Teil der Diversitätsstudie des Solobiomaprojektes die Spinnen ausgewählt.

 

 

Wieso Spinnen?

- Spinnen repräsentieren eine einheitlich funktionelle Gruppe innerhalb der Gemeinschaft der Bodenarthropoden: Sie sind ausnahmslos Prädatoren und besetzen dadurch eine Schlüsselposition in der Bodentiergemeinschaft.

- Sie sind hochabundant und divers, so dass sie bei einer Einschätzung des allgemeinen Diversitätsstatus eine wichtige Rolle spielen.

- Sie interagieren aufgrund verschiedenster Beutegreifstrategien auf vielfältige Weise mit ihrer Umgebung und lassen daher Rückschlüsse auf Umweltveränderungen zu.

- Sie sind relativ gut taxonomisch aufgearbeitet sowie einfach und standardisiert zu beproben. Andererseits ist wenig über die Spinnen der Mata Atlântica bekannt.

Churchill (1997) und Martin (1991) haben gezeigt, dass Spinnen als potentielle Bioindikatoren für naturschutzbezogene Fragestellungen dienen können.

Allgemeine Fragestellung des SOLOBIOMA Projektes: Können Sekundärwälder ab einem gewissen Alter als Ersatzhabitat für verschiedene Bodenfaunataxa an Stelle der größtenteils zerstörten ursprünglichen Naturwälder dienen?

Für die Spinnen bedeutet das:

1. Wie viele Spinnenarten gibt es in Naturwäldern und Sekundärwäldern verschiedener Regenerationsstufen?

2. Welchen Teil der Spinnenfauna der Naturwälder können die verschiedenen Sekundärwaldstadien beherbergen?

3. Kann die Artenvielfalt und -zusammensetzung der Spinnen der Sekundärwälder zum ursprünglichen Zustand der Naturwälder regenieren? Wenn ja, wie lange dauert dieser Prozess?